Bauherrschaft / Auftraggeber
Schreinerei Schneebeli AG

Objektadresse
Stüdlerstrasse 21, 8913 Ottenbach

Jahrgang / Bauzeit
2021

Bausumme
1.1 Mio.

Funktion / Tätigkeit
Leistungsanteil SIA 100%

Sachbearbeiter
Martin Wyss, Marlise Voegelin-Aeberli, Jana Röscher, Sabryna Murer

Planungsteam
Architektur/Projektleitung, KAMM Architekten AG, Zug
Ingenieurbüro Heierli AG, Zürich
Holzbau Ingenieur, Makiol Wiederkehr AG, Beinwil am See
Holzbau, Tschopp Holzbau AG, Hochdorf

Bilder
Michael Egloff, Zürich

Aufgabenstellung
Das HP-Schalendach aus 1970 auf dem Produktionsgebäude der Schreinerei weist Sanierungs- und Ergänzungsbedarf auf. Die fehlende Dämmung der Betonschalen führt im Sommer zu unerträglich hohen Temperaturen und im Winter zu grossem Energieverlust.
Nebst der Dämmung soll auch eine Optimierung der Raumakustik erzielt werden. Für die Belichtung der Arbeitsplätze soll möglichst viel Tageslicht in die Produktionsräume strahlen. Der sommerliche Wärmeeintrag über die Fenster soll dadurch aber nicht ansteigen. Der hohe Energiebedarf der Schreinerei soll mit einer auf dem Dach platzierten PV-Anlage gedeckt werden.

Die Bauherrschaft hat bereits verschiedene Szenarien durchgespielt und wichtige Abklärungen getätigt. Die Tragfähigkeit der Schalen selber wäre weiterhin gegeben. Die übrige Betonstruktur mit den charakteristischen Rinnenträgern und das innenliegende, weitgehend unabhängige System der Zwischendecke und der Fassadenelemente sind soweit intakt und können im Rahmen des ordentlichen Unterhalts weiterverwendet werden. Obwohl die Bauherrschaft aus Sicht der Ingenieurkunst und der äusseren Erscheinung die ursprüngliche Dachkonstruktion sehr schätzt, hat sie sich nach reiflicher Überlegung zu einem Ersatz der Schalen entschlossen.

Konzept
In einer Machbarkeitsstudie wurden diverse Dachformen untersucht und mit Spezialisten und Unternehmern vertieft abgeklärt.
Ein unterspannter Zangenträger im Raster der Betonstruktur sorgt für die erforderliche Statik. Die einseitige Ausladung nach Osten bietet Platz für die notwendige Fensterfläche. Durch die Ausrichtung des Fensterbandes ist die Sonneneinstrahlung und damit die sommerliche Erwärmung auf ein Minimum reduziert. Durch die Dachneigung wird ein grosszügiger Dachraum geschaffen, der die Raumakustik wesentlich verbessert. Im Dachraum können Haustechnikinstallationen untergebracht werden. Das Raumvolumen stellt einen Puffer für den sommerlichen Wärmeschutz dar. Die Dachflächen, sind mit Stahl-Sandwichpaneelen eingedeckt, ihre Giebel- und Traufseiten sind mit Profilblech verkleidet (hinterlüftet). Auf dem Dach wird eine PV-Anlage installiert, welche zu einem grossen Teil ideal nach Südwest ausgerichtet ist.
Der Unterbruch in der Produktion der Schreinerei soll möglichst kurz gehalten werden. Ein mit allen Beteiligten genau abgesprochenes Terminprogramm hat den Dachersatz in einer Woche möglich gemacht. Die Dachelemente wurden vor Ort vorbereitet und konnten direkt nach dem Abtransport der Betonschalen aufgerichtet werden.